Gesund leben Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Ob Depression, Angststörung oder Burn-out: Die Arbeit kann bei der Entstehung psychischer Probleme und Störungen eine Rolle spielen. Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu schützen ist daher wichtig – für die oder den Einzelnen, für Unternehmen und auch für die Gesellschaft.

Auf einen Blick

  • Ziel ist es, herausfordernde Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz zu erkennen und Arbeitsbedingungen zu schaffen, die die psychischen Belastungen geringhalten oder reduzieren. 
  • Sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter psychisch belastet oder erkrankt, wirkt sich dies auf alle Lebensbereiche aus. 
  • Berufliche Faktoren wie eine hohe Arbeitsbelastung und Zeitdruck können zu psychischen Belastungen und Erkrankungen beitragen.
  • Der Schutz der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz ist gesetzlich verankert.
  • Gut gestaltete Arbeitsbedingungen können dazu beitragen, die psychische Gesundheit und die psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Beschäftigten zu stärken und zu erhalten.
Eine Krankenpflegerin sitzt mit einer Tasse an einem Tisch. Mit dem linken Ellenbogen stützt sie sich auf und reibt mit ihrer Hand über ihr Gesicht. Eine Kollegin legt ihr von hinten tröstend die Hände auf die Schulter.

Warum ist die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz wichtig?

Viele Beschäftigte kennen psychische Belastungen am Arbeitsplatz und die daraus folgenden Beschwerden. Sie fühlen sich durch ihre Arbeit psychisch beansprucht oder gestresst. Beschwerden wie Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafstörungen haben in den vergangenen Jahren unter den Beschäftigten zugenommen.

Das zeigt sich auch in der zunehmenden Zahl der Fehlzeiten. Laut dem Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) waren psychische Erkrankungen im Jahr 2023 zwar nicht die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit, sie verursachten jedoch einen erheblichen Anteil an Krankheitstagen. Betroffene waren im Durchschnitt pro Krankheitsfall länger arbeitsunfähig als bei vielen anderen Erkrankungen. 

Anzahl der Krankheitstage je Krankheitsart. Psyche 28,1; Verletzungen 18,9; Herz/Kreislauf 18,3; Bewegungssystem 15,8; Verdauung 6,6; Atemwege 6,1.

Die Grafik zeigt, wie viele Tage Beschäftigte im Jahr 2023 je Krankheitsfall gefehlt haben, geordnet nach der Krankheitsart. Am längsten waren die Fehlzeiten bei psychischen Erkrankungen: Sie dauerten im Schnitt 28,1 Tage pro Fall.

Hoch ist auch die Zahl der Erwerbsminderungs-Renten durch psychische Erkrankungen. Im Jahr 2023 gingen rund 42 von 100 Fällen einer Erwerbsminderungsrente auf psychische Erkrankungen zurück. Eine Erwerbsminderungs-Rente kann man erhalten, wenn man wegen einer Krankheit nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten kann. Dafür müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, unter anderem darf das gesetzliche Rentenalter noch nicht erreicht sein. 

Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern ist eine gemeinsame Aufgabe mit vielen Akteuren. Eine besondere Verantwortung kommt Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu. Für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich zu informieren und unterstützen zu lassen. Hierzu tragen Initiativen des Bundes, der Länder sowie Unfallversicherungsträger, Krankenkassen und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens bei.

Gut zu wissen: Die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz kommt nicht nur den Beschäftigten zugute, etwa durch höhere Resilienz. Auch Unternehmen profitieren unter anderem durch weniger Fehlzeiten und höhere Produktivität.

Wie hängen psychische Erkrankungen mit der Arbeit zusammen?

Das Arbeitsumfeld und die Arbeitsbedingungen können sich auf die psychische Gesundheit auswirken. Durch Belastungen am Arbeitsplatz wie hohe Anforderungen und geringe Entscheidungsspielräume steigt das Risiko, an einer psychischen Störung zu erkranken, nachweislich an. 

Neben den äußeren Rahmenbedingungen spielen auch individuelle Faktoren eine Rolle. Persönliche Einstellungen und Verhaltensmuster können die Belastung zusätzlich verstärken. Dazu zählen unter anderem überhöhte Ansprüche an sich selbst und Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen oder Hilfe anzunehmen.

Unter den psychischen Erkrankungen sind in Deutschland Schätzungen zufolge Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen wie Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit die häufigsten Krankheitsbilder.

Video Was ist eine Depression?

Im folgenden Video erfahren Sie, wie sich eine Depression äußert. Wodurch wird sie ausgelöst und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

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Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Auch das Burn-out-Syndrom ist als Folge von chronischem Stress am Arbeitsplatz von Bedeutung. Es wird jedoch bislang nicht als Erkrankung, sondern als Zustand körperlicher und psychischer Erschöpfung definiert.

Video Was ist ein Burn-out-Syndrom?

Das folgende Video berichtet über mögliche Ursachen, Risikofaktoren und Symptome bei einem Burn-out-Syndrom.

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Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Psychische Erkrankungen wirken sich deutlich auf die Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Ein Teil der Betroffenen ist bereits vor der Rente nicht mehr arbeitsfähig und erhält eine Erwerbsminderungs-Rente.

Bei etwa 4 von 10 Personen ist eine psychische Erkrankung die Ursache für eine Erwerbsminderungsrente.

Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse hatten die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen im Jahr 2023 den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000. Die Anzahl der Fehltage hatte sich in dem Zeitraum mehr als verdoppelt.

Obwohl psychische Erkrankungen nicht der häufigste Grund für eine Arbeitsunfähigkeit sind, haben diese Krankheitsbilder einen großen Anteil an der Gesamtzahl der Krankheitstage. Das ist unter anderem mit hohen Krankengeldkosten verbunden – insbesondere für die Unternehmen, die diese in den ersten 6 Wochen zahlen müssen.

Wichtig zu wissen: Laut einer deutschlandweiten Studie der Techniker Krankenkasse gelingt es 4 von 10 Beschäftigen oft nicht, in ihrer Freizeit von der Arbeit abzuschalten. Das Nicht-Abschalten-Können gilt als Warnsignal für mögliche langfristige Beeinträchtigungen der Gesundheit durch den Job.

Auf welche Warnzeichen sollte man achten?

Langfristige psychische Belastungen können krank machen. Daher ist es wichtig, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen – bei sich selbst und bei anderen. Je früher Maßnahmen ergriffen werden, desto höher ist die Chance, eine psychische Erkrankung zu verhindern.

Mögliche Warnzeichen können sein:

Wer solche Veränderungen bei sich bemerkt, sollte nicht zögern, sich Hilfe zu suchen. Oft entlastet schon ein offenes Gespräch mit einer Kollegin oder einem Kollegen. Auch ein Austausch mit der oder dem Vorgesetzten kann helfen, gemeinsam Lösungen zu finden. In größeren Unternehmen gibt es zudem Angebote im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, die auch die psychische Gesundheit berücksichtigen. Ergänzend können sich Beschäftigte dort auch vertrauensvoll an den Personal- oder Betriebsrat wenden. In manchen Fällen kann schließlich auch ein Unternehmenswechsel als letzter Schritt notwendig werden. 

Auch wenn man Warnzeichen bei Kolleginnen oder Kollegen wahrnimmt, kann es helfen, diese darauf anzusprechen und ein offenes Ohr anzubieten.

Wichtig zu wissen: Fühlen Sie sich anhaltend psychisch belastet oder geraten in eine psychische Krise, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. Um die Beschwerden einzuschätzen, kann die hausärztliche Praxis eine erste Anlaufstelle sein. Konkrete Hilfen bieten außerdem Beratungsstellen oder sozialpsychiatrische Dienste in Ihrer Region. 

Eine erste Hilfe und Beratung kann die Telefonseelsorge bieten - telefonisch, per E-Mail oder im Chat. 

Über die Arztsuche von gesund.bund.de können Sie nach einer Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten in Ihrer Nähe suchen.

Unter der Telefonnummer 116 117 oder online über den eTerminservice der Kassenärztlichen Vereinigungen wird Ihnen bei Bedarf ein Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde vermittelt.

Was sind die Gründe für psychische Belastungen und Erkrankungen?

Die genauen Gründe für psychische Belastungen und Erkrankungen lassen sich nicht immer ohne Weiteres benennen. Denn psychische Belastungen und Erkrankungen entstehen aus einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Dazu zählen neben der biologischen Veranlagung und früheren Erfahrungen auch aktuelle Belastungen, zum Beispiel durch Konflikte oder Probleme am Arbeitsplatz. 

Laut einer Übersichtsstudie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die Arbeitsbedingungen die Entstehung psychischer Erkrankungen beeinflussen. Gleichzeitig kann ein gut gestalteter Arbeitsplatz die Zufriedenheit am Arbeitsplatz steigern und das Wohlbefinden sowie die psychische Gesundheit der Beschäftigten fördern. 

Neben äußeren Einflüssen spielt auch die innere Haltung eine wichtige Rolle, etwa wie Menschen mit Anforderungen, Rückschlägen oder Konflikten umgehen. 

Laut wissenschaftlichen Studien haben insbesondere folgende berufliche Faktoren einen Einfluss auf die psychische Gesundheit:

  • Handlungs- und Entscheidungsspielraum
  • Arbeitsbelastung
  • Gestaltung der Arbeitszeit
  • Bearbeitung mehrerer Aufgaben gleichzeitig (Multitasking)
  • gleichförmige (monotone) Tätigkeiten
  • Gestaltung der Arbeitsumgebung
  • Gemeinschaftsgefühl und Kollegialität
  • Betriebsklima und Führung
  • Arbeitsplatzsicherheit
  • Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (Work-Life-Balance)

Diese Faktoren können sowohl einen positiven als auch einen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben. So wirkt sich beispielsweise ein gutes Betriebsklima positiv aus. Ein schlechtes Betriebsklima oder häufige Konflikte zwischen den Beschäftigten oder mit Führungskräften wirken sich hingegen negativ aus. 

Aber auch innere Einstellungen und Überzeugungen beeinflussen die psychische Gesundheit maßgeblich. Manche Denkweisen und Verhaltensmuster wirken wie innere Stress-Verstärker. Typische Beispiele dafür sind:

  • überhöhte Ansprüche an sich selbst (Perfektionismus)
  • die eigenen Leistungsgrenzen ignorieren
  • alles allein schaffen wollen, ohne Aufgaben abzugeben
  • Unterstützung nicht einfordern und Hilfe nicht annehmen können
  • der Wunsch, es allen recht zu machen, selbst auf Kosten der eigenen Bedürfnisse

Wie ist der Schutz der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz gesetzlich geregelt?

Der Schutz der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz ist gesetzlich verankert. Wesentlich sind dabei die Regelungen im Arbeitsschutz-Gesetz (§ 4 Nr. 1 ArbSchG). Laut diesem Gesetz sollte die Arbeit möglichst so gestaltet sein, dass sie die körperliche und psychische Gesundheit nicht beziehungsweise so wenig wie möglich gefährdet.

Das Ziel des Arbeitsschutz-Gesetzes ist unter anderem eine Verhinderung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren. Dies schließt nicht nur die körperlichen, sondern auch die psychischen Aspekte mit ein. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie Technik, Arbeitsorganisation, soziale Beziehungen und der Einfluss der Umwelt auf den Arbeitsplatz.

Das Gesetz fordert, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die psychischen und körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz erkennen und dokumentieren. Diese Informationen müssen in einer sogenannten Gefährdungsbeurteilung festgehalten werden. Diese dient als Grundlage für die Formulierungen von Schutzmaßnahmen.

Wenn eine Gefährdung vorliegt, sind Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verpflichtet, entsprechende Maßnahmen zum Schutz der psychischen Gesundheit einzuleiten und umzusetzen.

Für die psychische Gesundheit sind auch andere Gesetze zu berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem:

  • Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG)
  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
  • Maschinenverordnung
  • Sozialgesetzbuch (SGB V, VI, VII)

Wichtig zu wissen: Die Pflicht zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung umfasst ausdrücklich auch psychische Belastungen. Dennoch wird diese gesetzliche Vorgabe laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in vielen Unternehmen nicht vollständig umgesetzt.
 

Wie kann man die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz schützen?

Die psychische Gesundheit ist eine wichtige Grundlage dafür, dass man im Berufsalltag leistungsfähig, motiviert und zufrieden bleibt. Nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch der eigene Umgang mit Belastungen spielen dabei eine große Rolle. Sowohl Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als auch Beschäftigte tragen Verantwortung, ein gesundes Arbeitsumfeld aufzubauen und zu stärken.

Was liegt in der Verantwortung der Arbeitgeberin oder des Arbeitgebers?

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen – dazu gehört auch die psychische Gesundheit. Daraus ergeben sich konkrete Aufgaben im betrieblichen Eingliederungsmanagement und im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Beides sind Säulen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM)

Im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes muss jeder Betrieb prüfen, ob psychische Belastungen am Arbeitsplatz vorliegen. Diese sogenannte Gefährdungsbeurteilung ist gesetzlich vorgeschrieben. Wenn Belastungen festgestellt werden, sind passende Maßnahmen abzuleiten. Dazu gehören etwa Anpassungen von organisatorischen Rahmenbedingungen.

Sind Beschäftigte länger als insgesamt sechs Wochen krank, haben sie Anspruch darauf, dass die Möglichkeiten eines betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) geprüft werden. Dabei ist unerheblich, ob Betroffene sechs Wochen am Stück arbeitsunfähig waren oder sich diese Fehlzeit aus mehreren kürzeren Arbeitsunfähigkeiten ergibt. Besonders bei der Rückkehr nach einer psychischen Erkrankung oder während des Umgangs damit können Maßnahmen des BEM die Belastungen für die Beschäftigten senken. 

Viele Unternehmen engagieren sich über die gesetzliche Verpflichtung hinaus für die Gesundheit ihrer Beschäftigten, im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) auf freiwilliger Basis. Angebote zur Reduzierung psychischer Belastungen im Bereich BGF können durch Leistungen der Krankenkassen unterstützt werden.
 Mögliche Angebote können sein:

  • Kurse zu Stressbewältigung und Entspannungsmethoden
  • Angebote zur Bewegungsförderung 
  • Maßnahmen gegen Mobbing
  • Schulungen für Führungskräfte

Führungskräfte haben eine besondere Verantwortung, da sie das Arbeitsklima maßgeblich prägen. Eine mitarbeiterorientierte, wertschätzende Führung kann Stress reduzieren und Vertrauen stärken. Wichtige Ansätze sind unter anderem:

  • Erkennen von Herausforderungen im Team 
  • gemeinsame Lösungsansätze finden
  • Kommunikation auf Augenhöhe
  • Balance zwischen Arbeit und Erholung vorleben
  • Schulungen und Weiterbildungen selbst wahrnehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen

Weiterführende Informationen dazu, wie man als Führungskraft sowohl die eigene psychische Gesundheit als auch die der Mitarbeitenden stärken kann, bietet die Broschüre Kein Stress mit dem Stress – Eine Handlungshilfe für Führungskräfte des Projekts „psyGA“.

Zudem bietet die AOK das kostenfreie Online-Programm “Gesund führen” an. Es beinhaltet interaktive Module, Selbsttests und Zusatzangebote wie “Positiv führen".

Ob Maßnahmen zum Schutz der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz ergriffen werden, liegt zum Großteil in der Hand von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Auch die Krankenkassen unterstützen Unternehmen mit ihren Leistungen, im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, beim Aufbau und der Stärkung gesundheitsförderlicher Strukturen. Beschäftigte können belastende Themen jedoch auch aktiv gegenüber den Führungskräften ansprechen. Sie können zum Beispiel den Wunsch nach einer Weiterbildung oder nach flexibleren Arbeitszeiten vorschlagen. 

Mehr über die betriebliche Gesundheitsförderung erfahren Sie in unserem Artikel. 

Gut zu wissen: Psychische Belastungen und Erkrankungen sind in vielen Unternehmen noch immer ein Tabu-Thema. Ein offener Umgang mit diesen Themen hilft dabei, Anzeichen für psychische Probleme frühzeitig zu erkennen. So kann man der Entwicklung einer ausgeprägten psychischen Störung vorbeugen. 

Was können Beschäftigte selbst tun?

Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten, die eigene psychische Gesundheit aktiv zu stärken. Folgende gesunde Gewohnheiten können dabei helfen:

 

Zu den gesunden Gewohnheiten für die psychische Gesundheit zählen: Regelmäßige Pausen, Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannungsmethoden, ausreichend Schlaf, soziale Kontakte.

Schon kleine Schritte können helfen, Stress abzubauen - etwa ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause. 

Ebenso wichtig ist es, Belastungen im Arbeitsalltag aktiv zu reduzieren. Dazu gehört unter anderem, Aufgaben zu priorisieren, Hilfe anzunehmen sowie Grenzen zu setzen. Überhöhte Ansprüche an sich selbst (Perfektionismus) oder Schwierigkeiten sich abzugrenzen, können zusätzlichen Druck erzeugen. Hilfreich ist außerdem, die eigene innere Widerstandskraft (Resilienz) zu stärken. 

Mehr über Resilienz und wie Sie diese stärken können, erfahren Sie in unserem Artikel.

Weiterführende Informationen dazu, wie Beschäftigte ihre psychische Gesundheit stärken und mit Belastungen am Arbeitsplatz umgehen können, bietet die Broschüre Kein Stress mit dem Stress – Eine Handlungshilfe für Beschäftigte des Projekts „psyGA“.

Ergänzend dazu bietet das interaktive E-Learning-Tool für Beschäftigte des Projekts „psyGA“ praktische Übungen und Tipps, um den eigenen Umgang mit Stress zu hinterfragen und gezielt zu verbessern.

Wo gibt es weitere Informationen zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz?

Im Internet gibt es mehrere unabhängige Quellen, die umfassende Informationen zum Thema „Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ zur Verfügung stellen.

Besonders umfangreich sind die Inhalte des abgeschlossenen Projekts psyGA. Das ist ein Angebot der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2002 ins Leben gerufen hat. Im INQA-Steuerkreis engagieren sich unter anderem Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände, Arbeitgebervereinigungen, Gewerkschaften, Unternehmen, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie erfahrene Expertinnen und Experten.

Die Broschüre Psychisch krank im Job des BKK Dachverbands e.V. informiert umfassend über das Thema psychische Erkrankungen im Arbeitsumfeld. Sie enthält praktische Tipps zur Vorbeugung und Bewältigung und nennt wichtige Anlaufstellen für professionelle psychische Unterstützung.

Das Arbeitsprogramm Psyche der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie bietet zahlreiche Informationen und Handlungshilfen für die Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung. 

Weitere hilfreiche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales unter der Rubrik Arbeitsschutz sowie auf den Seiten der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

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