Krankheiten Gelbfieber
ICD-Codes: A95 Was sind ICD-Codes?
Eine Ansteckung mit Gelbfieber erfolgt über Mückenstiche in tropischen Gebieten Afrikas und Südamerikas. Die Erkrankung kann mild verlaufen, vor allem bei Erwachsenen aber auch zu lebensbedrohlichen Schäden an Organen führen. Mit einer Gelbfieberimpfung kann man sich vor einer Infektion schützen.
Auf einen Blick
- Gelbfieber kommt in den Tropen Afrikas und Südamerikas sowie auf einigen karibischen Inseln vor.
- Die Erkrankung wird durch das Gelbfiebervirus ausgelöst und durch Mückenstiche übertragen.
- Gelbfieber kann mild verlaufen, aber auch lebensbedrohlich werden.
- Es gibt keine Medikamente zur gezielten Therapie der Virusinfektion.
- Mit einer Impfung kann man Gelbfieber vorbeugen. In einigen Ländern, in denen das Gelbfiebervirus verbreitet ist, muss man bei der Einreise eine Impfung nachweisen.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist Gelbfieber?
Gelbfieber ist eine tropische Infektionskrankheit. Wenn man an Gelbfieber erkrankt, tritt typischerweise Fieber auf. Bei schweren Verläufen kann sich außerdem die Haut gelb verfärben. Der Erreger ist ein Virus, das durch Stechmücken übertragen wird.
Die Erkrankung kann mild, aber auch sehr schwer oder sogar tödlich verlaufen. Von den Menschen, die schwer an Gelbfieber erkranken, stirbt etwa die Hälfte.
Mit einer Impfung kann man sich vor einer Erkrankung schützen.
In manchen Ländern ist die Impfung eine zwingende Voraussetzung für die Einreise, manchmal auch für die Durchreise. Zum einen möchte man dadurch Reisende vor einer Erkrankung schützen, zum anderen will man vermeiden, dass Gelbfieberviren in andere Regionen eingeschleppt werden und sich dort weiterverbreiten.
Da sich die Bestimmungen gelegentlich ändern, ist es ratsam, sich vor einer Reise zu den aktuellen Regelungen zu informieren.
Aktuelle Informationen zu den geltenden Reisebestimmungen bietet die Website des Auswärtigen Amtes.
Welche Symptome treten bei Gelbfieber auf?
Eine Infektion mit Gelbfieberviren verläuft vor allem bei Kindern häufig mild oder sogar ganz ohne Symptome. Wenn man aber Beschwerden entwickelt, kann die Erkrankung in zwei Phasen verlaufen.
Die erste Phase beginnt 3 bis 6 Tage nach der Ansteckung mit den ersten Krankheitszeichen. Die Erkrankung ähnelt zunächst einer Grippe mit plötzlichem, hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen. Außerdem kann es zu Nasenbluten kommen und der Herzschlag kann auffällig langsam sein. Nach 3 bis 4 Tagen gehen die Symptome zurück und die meisten Menschen werden wieder gesund.
Bei etwa 15 von 100 erkrankten Personen kommt es in der zweiten Phase zu einem schweren Krankheitsverlauf. Teilweise tritt eine kurze Besserung ein, bevor das Fieber wieder stark ansteigt und der Herzschlag langsamer wird.
In dieser Phase können Blutungen im Rachenraum, im Magen-Darm-Trakt, in der Haut und in anderen Organen auftreten.
Außerdem kann das Gelbfiebervirus bei einem schweren Krankheitsverlauf Organe schädigen. Durch eine Schädigung der Leber kann eine gelbliche Verfärbung der Haut entstehen. Man spricht hier auch von Gelbsucht (Ikterus). Zudem können die Nieren und das Gehirn Schaden nehmen.
Wie bekommt man Gelbfieber?
Der Erreger des Gelbfiebers ist das Gelbfiebervirus. Die Ansteckung eines Menschen erfolgt immer über einen Mückenstich. Die wichtigsten Mückenarten, die das Gelbfiebervirus übertragen, sind Aedes-Mücken und Haemagogus-Mücken.
Die Viren kommen bei verschiedenen Affenarten in Afrika und Südamerika vor. Im Regenwald nehmen Stechmücken das Virus von Affen auf und können es mit einem Stich auf den Menschen übertragen. Das bezeichnet man als Dschungel-Gelbfieber.
Reisen Menschen mit dem Virus im Blut zurück in die Stadt, können dort lebende Stechmücken den Erreger aufnehmen und auf andere Menschen übertragen. Man spricht dann vom urbanen Gelbfieber.
Trifft das Virus in Großstädten auf viele Menschen, die nicht immun gegen Gelbfieber sind, können Mücken das Virus leicht zwischen den Menschen übertragen. Auf diese Weise kann sich die Infektion stark verbreiten und es kann zu Gelbfieber-Ausbrüchen kommen.
Wo und wie häufig tritt Gelbfieber auf?
Gelbfieber tritt in tropischen Ländern Afrikas und Südamerikas auf sowie auf einigen Inseln in der Karibik. In Südamerika kommt die Erkrankung vor allem in Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Peru vor. Asien ist bisher gelbfieberfrei. In Deutschland sind die Mückenarten, die Gelbfieber übertragen, nicht verbreitet.
In Afrika und Südamerika gab es 2018 schätzungsweise 109.000 schwere Erkrankungen und 51.000 Todesfälle durch Gelbfieber.
Eine vorbeugende Impfung schützt vor der Erkrankung und ist in manchen Ländern bei der Einreise zwingend vorgeschrieben. In Deutschland sind darum nur vereinzelt Reiserückkehrer betroffen.
Seit 2018 wurden hierzulande insgesamt 6 Fälle von Gelbfieber gemeldet.
Wie kann man Gelbfieber vorbeugen?
Zur Vorbeugung von Gelbfieber gibt es einen Impfstoff. Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff mit abgeschwächten Gelbfieberviren.
Welche Impfempfehlungen gelten in Deutschland?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt Reisenden in Gelbfiebergebiete eine Impfung. Diese kann nur an zugelassenen Gelbfieber-Impfstellen erfolgen.
Sofern die Erstimpfung länger als 10 Jahre zurückliegt, empfiehlt die STIKO vor einer Reise in ein Gelbfiebergebiet außerdem eine einmalige Auffrischungsimpfung.
Eine Auffrischungsimpfung wird für bestimmte Personengruppen auch schon früher empfohlen. Das betrifft:
- Kinder, die bei der ersten Impfung jünger als zwei Jahre alt waren
- Frauen, die in der Schwangerschaft geimpft wurden
- Menschen, deren Immunsystem bei der ersten Impfung eingeschränkt war, sofern nichts gegen eine Auffrischungsimpfung spricht
Für die Einreise in ein anderes Land reicht in der Regel eine einmalige Impfung im Leben aus.
Gelbfieber-Impfstellen finden Sie auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. sowie auf der Webseite des Deutschen Grünen Kreuzes.
Welche Nebenwirkungen kann die Impfung haben?
Nach einer Gelbfieberimpfung können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Erschöpfung auftreten. Zudem gibt es sehr seltene schwere Nebenwirkungen.
Insbesondere bei Säuglingen kann als schwere Komplikation eine Gehirnentzündung auftreten. Außerdem kann es infolge der Impfung zu einer Gelbfiebererkrankung kommen, an der man auch sterben kann. Neben Säuglingen haben Menschen ab einem Alter von 60 Jahren ein höheres Risiko für schwere Impfnebenwirkungen. Deshalb sollten sich Menschen, die über 60 Jahre alt sind, vor einer Gelbfieberimpfung ärztlich beraten lassen.
Wann wird eine Impfung nicht empfohlen?
Bei Menschen mit einer Hühnereiweißallergie können allergische Reaktionen auftreten. Bei einer schweren Allergie wird eine Gelbfieberimpfung daher nicht empfohlen.
Von einer Impfung wird auch folgenden Personengruppen abgeraten:
- Säuglingen unter 6 Monaten
- Stillenden mit Säuglingen unter 6 Monaten, da die Impfviren über die Muttermilch auf das Kind übertragen werden können
- Menschen, die wegen einer HIV-Infektion wenige Abwehrzellen oder Symptome haben
- Personen mit einer geschwächten Immunabwehr
- Personen mit Erkrankungen des Thymus: einer Drüse, die für die Reifung und Funktion von Immunzellen wichtig ist
- Personen mit Fieber. Die Impfung sollte dann verschoben werden.
- Personen, die eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion nach einer Gelbfieberimpfung hatten
- Personen, bei deren Angehörigen eine schwere Nebenwirkung nach einer Gelbfieberimpfung aufgetreten ist
Welche weiteren Vorbeugemaßnahmen gibt es?
Die Impfung ist die wichtigste Schutzmaßnahme gegen Gelbfieber. Außerdem kann die gezielte Beseitigung von Mückenbrutstätten und die Bekämpfung von Mücken mit Insektiziden die Verbreitung von Gelbfieber eindämmen.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich in Gelbfiebergebieten generell vor Mückenstichen zu schützen, indem man:
- lange Kleidung trägt
- Mückensprays (Repellents) benutzt
- unter einem Moskitonetz schläft
Wie erkennt man Gelbfieber?
Jede fieberhafte Erkrankung bei Personen, die sich in einem Gelbfiebergebiet aufhalten oder vor Kurzem aufgehalten haben, kann Gelbfieber sein.
Es ist auch möglich, dass andere Tropenkrankheiten wie Malaria oder Denguefieber dahinterstecken. Diese Erkrankungen haben zu Beginn ähnliche Krankheitsanzeichen und verlaufen unbehandelt oft tödlich.
Wichtig zu wissen: Wer nach einem Tropenaufenthalt Fieber hat, sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und die Ärztin oder den Arzt über die Reise informieren.
Im Labor kann man mit einem PCR-Test das Erbgut des Virus in einer Blutprobe direkt nachweisen. Andere Tests erlauben es, bestimmte Antikörper im Blut zu bestimmen. Außerdem verändern sich im weiteren Verlauf typischerweise einige Blutwerte, beispielsweise die Anzahl der weißen Blutkörperchen, die Blutgerinnung sowie die Leber- und Nierenwerte.
Eine Gelbfieber-Erkrankung ist meldepflichtig. Bereits der Verdacht muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden.
Wie wird Gelbfieber behandelt?
Es gibt keine Medikamente, mit denen man die Gelbfieberviren direkt bekämpfen kann. Deshalb ist es wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Die Patientin oder der Patient sollte in ein Krankenhaus mit tropenmedizinischer Erfahrung und intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten eingewiesen werden.
Dort können Ärztinnen und Ärzte, soweit möglich, die Symptome mildern und lebenswichtige Körperfunktionen unterstützen. Dennoch ist die Sterblichkeit hoch: Mehr als die Hälfte der Menschen mit einem schweren Verlauf stirbt infolge der Erkrankung.
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